08.02.2024

Rettung von Friedrich

Aber der Weg dahin war alles andere als ein Spaziergang. Nicht nur für ihn, auch für uns…

Wir erhielten die Information, dass ein Ziegenbock – Friedrich – durch einen jüngeren Bock ersetzt werden soll und nun zum Schlachthof muss. Er hatte als Zuchtbock ausgedient. Wir hatten nur wenige Stunden, um sein Leben zu retten. Der Schlachttermin stand schon fix im Kalender. Es ging alles super schnell.

Friedrich war schon beim Schlachter und morgens um 6.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Schlachthof. Friedrich sollte der übernächste sein – nach der Frühstückspause der Mitarbeitenden – und stand schon in der “Warteschlange”. Aber vorher musste der Weg frei gemacht werden und so wurden die Schafe an den Beinen gepackt und über den Boden zum Schlachthof geschliffen. Sie konnten wir leider nicht retten. Überall war Kot und es stank fürchterlich. Durch den Gestank konnten wir Marihuanageruch wahrnehmen. Scheinbar mussten sich die Mitarbeitenden betäuben, um das den Tieren anzutun…

Eng eingepfercht in einem Kasten standen junge Rinder dicht an dicht. Bewegung? Unmöglich. Und nur noch Panik in den Augen. Die Tränen liefen den Rindern aus den Augen.

Schweinekadaver, aufgeblähte, blaue Bäuche mit herausgequollenen Gedärmen und Friedrich mitten drin. Zum Glück war eine Unterkunft und ein Transporter organisiert und wir konnten Friedrich direkt mitnehmen.

Friedrich hatte Angst und war sehr verstört, seine Knochen knackten beim Laufen und seine Beine vorn waren offen und er wirkte eingefallen. Unser erster Eindruck war, dass er sicher 8 Jahre alt ist. Tatsächlich stellte sich heraus, dass er mit 3,5 Jahren noch ein richtiger Jungspund ist.

Jetzt ist Friedrich auf einem Pflegeplatz, wird in den nächsten Tagen kastriert und bekommt so schnell wie möglich Ziegengesellschaft aus einem Milchbetrieb. Denn auch diese Tiere werden ausgesiebt. Leider gehört der Tod zur Milchindustrie. Deshalb sprechen wir uns auch gegen die Milchindustrie aus.

Friedrich ist jetzt bei uns und ist schon richtig aufgeblüht. Es muss noch viel gemacht werden. Der Tierarzt kommt in den nächsten Tagen zur Untersuchung, dann steht die Kastration an und dann kann er in sein neues Leben starten.

Drückt dem schönen Mann die Daumen, er hat es so sehr verdient.

09.04.2024

Friedrich wurde kastriert und hat alles gut überstanden. Bei Zuchtböcken ist das nicht immer eine einfache Sache. Wenn man offen-chirurgisch die Kastration vornimmt, kann es sein, dass die Böcke verbluten. Denn genau dieser Bereich wird besonders durchblutet. Wir hatten einen wunderbaren Tierarzt, der eine schonende Methode vorschlug. Gesagt, getan… und Friedrich hat es gut überstanden.

Sein Blut wurde untersucht und alle Erkrankungen, die wesentlich sind, wurden ausgeschlossen.

Als es dann sicher war, dass er nicht mehr zeugungsfähig ist, holten wir die geretteten Ziegen aus dem Milchbetrieb dazu.

Von den Mädels war unser Friedi direkt angetan. Jeden Tag wird seither gekuschelt und gespielt. Man merkt ihm an, dass ihm die Zeit alleine – ohne weitere Ziegen – nicht gut tat. Umso glücklicher ist er nun mit seinen Mädels. Deshalb werden sie auch nur zusammen vermittelt.

Friedrich ist ein echter Lausbub und dabei noch so lieb. Er ist ein kleiner, schlauer Frechdachs mit dem Herz am richtigen Fleck.

Nutella & Nusspli

Ausgedient und zu wenig Milch! Sie mussten weg. Der Weg zum Schlachthof steht in der Milchindustrie am Ende jedes Tieres. Alt wird in der Milchindustrie kein Tier.

Zum Glück gab es Menschen, die uns möglich machten, diese zwei tollen Mädels als Gesellschaft für Friedrich zu bekommen. Es war nicht einfach, aber es ist geglückt. Nutella und Nusspli sind einfach froh, am Leben zu sein.

Nun sind unsere Ziegen zu dritt und genießen ihren Start ins neue Leben.